Slowenien: Höhle, Burg und Action
- Ursina Candraja
- 9. Juni 2024
- 4 Min. Lesezeit
Obwohl Slowenien gar nicht so weit von der Schweiz entfernt ist, wusste ich vor der Reiseplanung eigentlich nicht viel darüber. Zwei dabei entdeckte Sehenswürdigkeiten wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen: die Höhle von Postojna und die Höhlenburg Predjama. Unsere geplante Route hätte uns weiter über Ljubljana zum Bleder See geführt. Da uns aber mehrere Reisebekanntschaften den Weg durch das Soca Tal empfohlen, änderten wir unsere Pläne und statt Badeplausch am Bleder See gab es etwas mehr Action beim Riverrafting auf der Soca.

Durch eine idyllische, hügelige, ländliche Gegend fuhren wir nach dem Grenzübergang in Richtung Höhle von Postojna und fanden wiedermal einen geeigneten Schlafplatz um frei zu stehen. Auch wenn die Atmosphäre auf einem Campingplatz noch so entspannt ist, lässt es sich mit dem Gefühl beim Wildcamping nicht vergleichen.
Höhle von Postojna
Für die Höhle von Postojna und die nahegelegene Höhlenburg Predjama kann man ein Kombiticket kaufen um beide Attraktionen nacheinander zu besuchen. Natürlich gibt es noch ganz viele weitere Ticketvarianten mit verschiedensten zusätzlichen Angeboten. Also ich weiss nicht, ob es nur mir so geht, aber das Leben wird doch einfach immer komplizierter. Bei all diesen Online-Buchungen weiss man vor lauter Möglichkeiten am Schluss gar nicht mehr, was man eigentlich buchen wollte und nachdem man endlich eine Auswahl getroffen hat, poppt doch noch mehrmals ein Fenster auf, dass einen animieren möchte trotzdem ein wenig mehr Geld für ein zusätzliches Museum, ein Essen oder was auch immer auszugeben. Wir beliessen es bei der Höhle und der Burg und standen pünktlich eine halbe Stunde vor unserer gebuchten Zugfahrt in die Höhle mit unserem Online-Ticket in warmen Kleidern vor dem Höhleneingang. Die Höhle von Postojna ist mit ihrem gesamthaft 24 km langen Tunnelsystem die zweitgrösste zugängliche Höhle der Welt. 5 km davon können besichtigt werden, wovon 3.5 km bequem mit dem Höhlenzug zurückgelegt werden. Bei der anschliessenden Führung erfuhren wir von unserem Guide auf Englisch und vom Audioguide auf Deutsch mehr über die Entstehung und Erschliessung der Höhle und konnten unser Wissen über Stalagmiten und Stalaktiten wiedermal etwas auffrischen. Am Ende der Führung lernten wir einen ganz besonderen Bewohner der Höhle kennen, den Grottenolm. In einem grossen Aquarium konnten wir ein paar Exemplare beobachten, aber wegen ihrer Lichtempfindlichkeit nicht fotografieren.
Höhlenburg Predjama
Die Höhlenburg Predjama ist nicht nur ein tolles Fotomotiv, sondern auch sehr spannend zu besichtigen. Wie bei der Höhle von Postojna erzählte uns auf einem Rundgang ein Audioguide alles Wissenswerte zur Burg, dem geheimen, dahinterliegenden Höhlensystem und ihrer Geschichte. Die Burg war perfekt in die hohe Felswand gebaut und schützte ihre Bewohner so zuverlässig vor Angriffen und Belagerungen. Sowohl in der Höhle von Postojna als auch in der Burg von Predjama liefern die Audioguides nicht nur für die Erwachsenen sondern auch für die Kinder sehr interessante und gut verständliche Informationen und die Jungs eilten uns motiviert von einer Station zur nächsten voraus.
Soca Tal
Wenn wir schon eine etwas längere Routenvariante zu einem der schönsten Flüsse Europas auswählten, wollten wir den Fluss von allen Seiten geniessen. Obwohl auch eine der längsten Ziplines Europas und Canyoning zur Auswahl standen, entschieden wir uns für Riverrafting. Das TOP Rafting Center Bovec ist dafür in jeder Hinsicht eine super Adresse. Das ganze Team und das Preis-Leistungsverhältnis sind top. Wir wurden umfassend über verschiedene Aktivitäten informiert, wobei die Sicherheit für den Anbieter höchste Priorität hat. Der nette Inhaber bot uns für eine kleine Gebühr zusätzlich an die Nacht vor unserer Raftingtour auf seinem Parkplatz zu verbringen. Wir holten auf seine Empfehlung im nächsten Dorf eine Pizza und machten es uns in der kleinen, aber feinen Anlage gemütlich. Am nächsten Morgen erlebten wir bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein unsere erste Raftingtour durch das wunderschöne Soca Tal.
Am Nachmittag machten wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz, da Wildcamping im Soca Tal keine gute Idee ist. Es werden dafür nicht nur hohe Bussen verteilt, sondern anscheinend sogar Radkrallen montiert. Da die Jungs es nicht nur spannend fanden auf dem Boot den Fluss hinunterzufahren, sondern auch andere Boote und Kajaks gerne beobachten, entschieden wir uns für den Camping Kovac, welchen wir beim Riverrafting direkt am Fluss gesehen hatten. Dort fanden wir sogar eine kleine Nische für uns und beim abendlichen Lagerfeuer kam wenigstens ein bisschen Wildcamping Stimmung auf. Das mit der Platzauswahl auf unseren sowieso häufig schon etwas abgelegenen Campingplätzen ist auf dieser Reise so eine Sache. Wie immer wählen wir gerne Randplätze in weiter Entfernung der Rezeption und der sanitären Anlagen und eigentlich geniessen wir es stets dort kein Netz zu haben, aber für Beiträge auf unserer Homepage und in den sozialen Medien ist es nicht gerade förderlich. Auch wenn wir auf unseren gemütlich eingerichteten Plätzen Zeit dafür hätten, haben wir einfach keinen vernünftigen Internetempfang. Aber so nehmen wir uns wenigstens ab und zu einmal Zeit die Füsse hochzulegen.
Herumsitzen ist aber einfach nicht unser Ding und darum brachen wir am nächsten Tag auch schon bald zu einer kleinen Wanderung entlang der Soca auf. Wir haben mit den Kindern schon von klein auf kürzere und später auch längere Wanderungen unternommen. Manchmal ist für den einen oder den anderen der Weg zu steil, der Rucksack zu schwer oder die Sonne zu heiss, aber der Spass überwiegt trotzdem. Je nach Alter haben wir uns auch immer wieder etwas Neues einfallen lassen um eine Wanderung etwas spannender zu gestalten und so kamen wir vor ein paar Jahren auf Geocaching. Als die immer gleichen Spaziergänge in unserer Heimatstadt langsam etwas langweilig wurden, konnte ich die Jungs und auch mich selber mit der Suche nach Geocaches motivieren eine Runde zu machen. Wir sind keine eingefleischen Geocacher, aber wenn wir Lust haben und der Akku des Natels reicht, machen wir uns gerne zwischendurch auf die Suche nach einem Geocache. Schliesslich lieben doch alle kleinen und grossen Kinder Schatzsuchen und auch wenn der Schatz nur eine kleine Dose ist, freuen wir uns jedesmal unseren Namen ins Logbuch einzutragen. So steht unser Name nicht nur im Logbuch eines Geocaches an der Soca, sondern auch im südlichsten von Europa und hoffentlich schon bald im nördlichsten. Damit unser Plan aber aufgeht, war es am nächsten Tag auch schon wieder Zeit uns weiter in Richtung Norden zu machen.










































